Versteht mich nicht falsch. Ich halte die Bitcoin mit aktuell 900 US$ völlig maßlos überbewertet. Aber Altcoins sind sicher kein Problem - siehe das Backbone/Rückgrat, die Difficulty.
Du magst (mal wieder) recht haben, aber ich sehe derzeit keine große Korrektur, allenfalls eine Verschnaufpause. Es mag aber anders kommen. Das wäre dann aber durchaus gefährlich. Siehe weiter unten.
Zu den Altcoins: Ökonomisch funktioniert eine fixe Geldmenge nur, wenn der Markt das so annimmt. Wenn das Geld zu schnell zu zu teuer wird, ist es eher unwahrscheinlich, dass der Markt das schluckt. Der Markt sucht dann nach Auswegen. Wäre der Bitcoin anders konfiguriert gewesen d.h. langsamer gewachsen, wären nicht so viele Alternativen entstanden und der Litecoin nicht so weit nach vorne gestoßen.
Letztlich bestimmt der Markt die Geldmenge und wenn 21 Millionen zu wenig sind bzw. sich Bitcoin nicht weit genug verbreiten kann, dann entstehen eben noch Alternativen. Man mag das "Neid" nennen, aber letztlich ist es eine Entscheidung der Marktteilnehmer. IMHO ist das extreme an Bitcoin die Halbierung des Block Rewards und die vorherige sehr großzügige Entlohnung. Dadurch muss der Bitcoin schon nach vier Jahren theoretisch 50% seines endgültigen Marktwertes erreicht haben. Das ist ein mörderisches Tempo, das die Gesetzte des natürlichen exponentiellen Wachstums schlicht ignoriert. Die Preisexplosion hängt IMHO mit der abrupten Reduzierung des Block Rewards um 50% zusammen. Das hat Anfang des Jahres die bereits entstandene Bitcoin Ökonomie kräftig durcheinander gebracht. Plötzlich waren nur noch halb soviele Coins auf dem Markt, was dann schließlich zu der Kettenreaktion führte.
Jetzt gibt es nur noch Augen zu und durch, allerdings sollte man vielleicht mal darüber nachdenken, ob man den Reward in Zukunft nicht fließender reduzieren sollte. Sollte der Coin jetzt Abstürzen oder es gar zu einer Panik kommen, geschieht das unter größt möglicher medialer Aufmerksamkeit. Die Unternehmen der Dotcom-Blase haben sich von ihrem schlechten Ruf nie mehr mehr erholt, obwohl viele zukunftsweisende Geschäftsfelder besetzt hatten. Clevere Firmen wie Google und Amazon haben die frei gewordene Lücke dann in Form eines Monopols besetzt. So könnte es auch beim Bitcoin laufen. Den meisten Leuten wäre es vermutlich sogar lieber wenn ein Unternehmen wie PayPal dahinter stünde. Wenn es so kommt, dann war Bitcoin nur ein Pump&Dump-System. Deshalb ist es IMHO schon wichtig, dass der Preis jetzt halbwegs hält. Wenn nicht, wird zumindest die Gefahr von staatlichen Verboten stark steigen. Solange es grundsätzlich nach Norden geht sind alle zufrieden, aber ein Absturz von 1000$ ins Bodenlose wäre wahrscheinlich das Ende für die Tauschbörsen.
Vielleicht ist so ein Reset notwendig, damit sich der Bitcoin besser verteilen kann. Nur ist es dann ggf. einfach ganz vorbei. Ich denke, Satoshi hat vieles, aber eben nicht alles, richtig gemacht. Dass "early adopter" fürstlich abschneiden ist normal, aber beim Bitcoin ist es schon sehr extrem.