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    Author Topic: Kann ein "Rollback" durchgeführt werden, und ist das legitim?  (Read 456 times)
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    May 09, 2019, 04:43:04 PM
    Merited by d5000 (1), Chris601 (1)
     #1

    In Anbetracht der jüngsten Schlagzeilen will ich mal die Diskussion zu so etwas grundsätzlichem wie einem "Rollback" bei Bitcoin anstoßen.

    Natürlich war auch mein erster Gedanke "geht nicht, darf nicht", aber ganz so einfach sollten wir es uns als kritisch denkende Beobachter der Bitcoin-Welt vielleicht nicht machen.
    Jetzt habe ich ein bisschen darüber nachgedacht, und bin mittlerweile zu der Erkenntnis gelangt "geht schon, darf auch".
    Blasphemie! Frevel! Er lästerte Satoshi auf infame Weise! Shocked

    Ein "Rollback" der Bitcoin-Blockchain ist prinzipiell möglich, im Sinne einer erfolgreichen 51%-Attacke.
    Damit ist auch klar, dass die Kosten für einen solchen Rollback enorm sind, und stark ansteigen, je weiter man zurück-rollen will.

    Mein Gedankengang ist nun aber folgender:
    1. ich betreibe eine große Börse
    2. ich spreche mich bereits heute mit mehreren großen Mining-Pools ab
    3. ich einige mich mit ihnen auf eine Art "Versicherung"

    Dann kann ich also eine Vereinbarung mit den Minern treffen, dass sie mir eine 51%-Attacke "fahren", wenn ich einen schwerwiegenden Hack melde.
    Natürlich sollte ich den Hack so schnell wie möglich bemerken, denn die Kosten steigen mit jeder einzelnen Confirmation.

    Ich kann auch in einer Art "Gentlemen's Agreement" vereinbaren, dass z.B. Block Rewards, die in den Blöcken verteilt wurden, die "rollbacked" werden, erneut an die Adressen geschickt werden, die sie in der "Original-Chain" erhalten haben. Damit würde ich vermeiden, dass ich auf hohen Widerstand derjenigen Miner treffe, die nicht direkt am Rollback beteiligt sind.
    Natürlich sollten die Miner auch alle (nicht spezifisch vom Rollback betroffenen) Transaktionen der "Original-Chain" wiederholen.

    Wenn das so vereinbart ist, und nach Möglichkeit nach Außen hin auch so kommuniziert wird, sehe ich persönlich darin nicht einmal einen echten Schaden für Bitcoin.
    Es stellt auch nicht, wie man auf den ersten Blick meint, einen Angriff auf die Dezentralität dar.
    Schließlich nutzt man so nur eine der inhärenten Eigenschaften des Bitcoin-Netzwerks aus.
    Und letztlich ist (IMHO) eines der wichtigsten "Ziele" der Dezentralität, dass man eben sehr wohl alles mit Bitcoin machen darf, was man mit Bitcoin machen kann.

    Auch für den "normalen" Nutzer ergibt sich kein Nachteil.
    Seine Transaktionen sind weiterhin exakt genau so sicher, wie sie in einem Netzwerk ohne solche Rollback-Vereinbarungen sind.
    Die Sicherheit einer Transaktion ist stets definiert als Relation der Kosten für einen Angriff und deren Wert, daran ändert sich exakt gar nichts.

    Und im Ergebnis wird es wesentlich unattraktiver, große Börsen mal eben um einen erheblichen Teil ihrer Coins zu erleichtern, womit die "Einlagen" der User in gewisser Weise "solidarisch" geschützt sind.

    Alles in allem:
    Bitcoin bietet die Funktion eines (teuren) Rollback an.
    Bitcoin soll frei von jedem genutzt werden, wie er es für richtig hält.
    Damit sind Rollbacks möglich und legitim.

    Discuss! Cool

    Yeah, well, I'm gonna go build my own blockchain. With blackjack and hookers! In fact forget the blockchain.
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